„Monde vor der Landung“

Zwei Häschen, die miteinander näseln und sich an den Vorderpfoten fassen. Sie befinden sich auf dem Pullover von Clemens Setz und damit auf diesem Planeten und nicht etwa in ihm.

Der österreichische Autor drückt seine Kreativität in vielen Dingen aus. Über Beziehungen und Liebe zu schreiben, sei ihm wichtig, sagt er im Gespräch mit Carsten Otte – selbst Schriftsteller und Literaturkritiker –, der gekonnt durch die Lesung im Literaturhaus an der Alster führt und den Abend mit sehr guten Fragen bereichert und Setz zum Erzählen auch über die Entstehungsgeschichte des Buches bewegt.

Mit seinem neuen Roman „Monde vor der Landung“ beweist der Georg-Büchner-Preisträger Setz einmal mehr seine enorme Vielfältigkeit. Ein Nebensatz in einem Aufsatz über die Hohlwelt-Theorie führt ihn zu eben dieser und dem Hauptprotagonisten seines Romas Peter Bender, der tatsächlich gelebt hat.

Setz hat zwölf Jahre lang an diesem Roman gearbeitet und an zahlreichen Orten dafür recherchiert. Den meisten Teilen der Erzählung liegen wahre Begebenheiten zugrunde. Der Autor war dankbar für die Strahlkraft, die der Protagonist und seine Geschichte mit sich brachte. Ein aufwändiges „Hinzudichten“ war auf diese Weise nicht erforderlich. Die Liebesgeschichte des Ehepaares Bender begleitet die geschichtlichen Ereignisse vor rund 100 Jahren.

In gewohnt sehr gutem Stil und flüssiger Sprache ist dieser äußerst interessante neue Roman von Clemens Setz geschrieben. Die Figuren sind gut herausgearbeitet, die Szenen werden lebhaft und bildreich beschrieben. Setz berichtet, dass er sich mit dem Hauptprotagonisten identifizieren könne und Parallelen zu seinen eigenen dunklen Seiten gefunden habe.
Die Lektüre des Buches kann Sie also auch dem Autor in gewisser Weise näherbringen. Wir empfehlen, dies unbedingt auszuprobieren und sich über 528 Seiten von Setz unterhalten zu lassen.

Der Roman ist im Suhrkamp Verlag am 01.04.2023 erschienen (978-3-518-43109-2).

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